Raja Yoga - Meditation


Der neue Weg zur neuen Welt

 

Wer bin ich?

 

Es ist doch seltsam, dass die meisten Menschen nicht wis­sen, was sie sind. Wenn man jemanden fragt: Was bist Du? bekommt man als Antwort meistens die Berufsbezeichnung. Sie sagen: Ich mache beruflich dies und das, aber sie wis­sen nicht, was es ist, das da "Ich" sagt.
 
"Ich" und "mein" sind zwei verschiedene Sachen. "Ich" bin die Seele, und "mein" ist der Körper, in dem ich, die Seele, mich befinde. Wenn Du z. B. in einem Zimmer sitzt, würdest Du nie sagen: "Ich bin das Zimmer." Genauso bist Du nicht der Körper. Du, die Seele, wohnst in dem Körper.
 
Die Seele steht zum Körper in ähnlichem Verhältnis wie der Fahrer zum Auto. Der Fahrer (Seele) sitzt in seinem Auto (Körper), lenkt es, aber ist verschieden davon.
 
Die Seele handelt durch den Körper, nicht der Körper handelt. Ohne Seele ist der Körper tot. Die Seele ist die Lebensener­gie, die in der Mitte der Stirn wohnt. Nicht die Ohren hören, der Mund spricht oder die Augen sehen, sondern die Seele hört mit den Ohren, sieht mit den Augen und spricht durch den Mund.
 
 
 
Die drei Ausdrucksformen der Seele
 
Der Geist: dies ist der Teil der Seele, der Gedanken erzeugt und Empfindungen hat. Durch den Geist denkt man, erfährt man und hat Verlangen. Die Gedanken bestimmen, ob man glücklich oder traurig ist, friedvoll oder friedlos.
 
Der Intellekt: Mit dem Verstand begründet die Seele, trifft Entscheidungen, beurteilt und unterscheidet. Sobald ein Ge­danke im Geist auftaucht, entscheidet der Verstand, was richtig oder falsch ist, und dann wird der Gedanke durch den Körper in Taten umgesetzt.
 
Die Persönlichkeit: Wenn ein Gedanke durch den Körper in die Tat umgesetzt wird, hinterlässt dies Eindrücke in der Seele, die wiederum die Art der Gedanken, die im Geist auf­kommen, beeinflussen. Die Gesamtheit der Eindrücke formen Neigungen, und die Gesamtheit der Neigungen stellen die Persönlichkeit oder den Charakter dar.

 


Wer ist Gott?

 

Ist es wirklich möglich, Gott zu kennen, die Höchste Kraft, die Letzte Autorität? Die Mystiker aller Zeiten sahen Gott in ihren Visionen als Licht, und jetzt teilt Gott selbst mit, wer Er ist.


Er offenbart, dass Er die Höchste von allen Seelen ist, dass jede Seele eine nicht stoffliche Gestalt besitzt und ein un­endlich kleiner Punkt ist, ohne geometrische Dimensionen, ein Funke von strahlendem Licht und Bewusstsein. Seele und Höchste Seele besitzen dieselbe Gestalt.

 

Gottes unvergleich­liche Größe beruht nicht auf Seiner Gestalt, sondern Seinen Eigenschaften und Kräften; denn Seine Qualitäten Liebe, Reinheit, Friede und Wonne sind so grenzenlos wie der Ozean.


Gott ist ein punktförmiger Lichtquell, ein Kraftzentrum ohne jede Ausdehnung, doch bildet das goldrote Licht, das von Ihm ausstrahlt, einen ovalen Schein. Dieses ovale oder flammenförmige Abbild ist in allen Kulturen als Symbol Gottes zu finden, z.B. als das Heilige Feuer in den Tempeln, das Ewige Licht in den Kirchen oder als ovaler Stein in den Hei­ligtümern der Welt.


Da Gott nicht den zeitlichen Begrenzungen dieser physikali­schen Welt unterworfen ist, behält Er stets das absolute Wis­sen über das Welt-Theater in allen seinen Aspekten. Er ist die reine Wahrheit selbst.

 

Gott hat einen Namen: Shiva, der auch noch im "Jehova" des Alten Testamentes nachklingt. Shiva heißt "Wohltäter", nur Seine Werke sind von absoluter Güte für alle.

Shiva bedeutet außerdem "Punkt" — ein Hinweis auf Seine ewige Gestalt — und "Same", derjenige, in dem sich die gesamte In­formation des Menschheits-"Baumes" — der Schöpfung — be­findet.


Der Wohnsitz Gottes liegt jenseits der körperlichen und fein­stofflichen Regionen, in der sogenannten Höchsten Welt, der Sphäre des unendlichen kosmischen Lichts.

 

Gott ist der Wiedererschaffer einer neuen Weltordnung, der Befreier, Führer und Läuterer, der Erlöser vom Leid und Spen­der des unbegrenzten Glücks.

 

**** OM SHANTI ****

 


Die 3 Welten

 

Im Osten wie im Westen hat man das Gleichnis einer Bühne und eines Schauspiels gebraucht, um die Vorgänge dieser Welt zu beschreiben. Die Seele ist der Schauspieler, das le­bendige empfindende Wesen, und sie nimmt ein Kostüm an — den Körper —, um auf der Bühne eine Rolle zu spielen. Diese Allegorie verdeutlicht, dass es außer der grobstofflich-/physikalischen Welt noch andere Dimensionen gibt, und dass die Seele sich in dieser Welt nur vorübergehend aufhält.

Jenseits der astronomischen Himmelskörper des physikali­schen Weltraumes gibt es die engelhafte oder feinstoffliche Welt. Dort gibt es zwar Gedanken, Bewegungen und auch Handlungen, aber keinen Schall.

 

Jenseits davon gibt es noch eine weitere Welt, eine Welt ohne die physikalischen Begrenzungen von Zeit und Entfer­nung (Raum). Sie kann deshalb nur von den Fähigkeiten der metaphysischen Seele — dem Geist und dem Verstand — wahr­genommen und erfahren werden. Messungen mit physikali­schen Mitteln können diese Region nicht erfassen. Dies ist der Bereich des sechsten Elementes, eines goldroten göttli­chen Lichts, das als "Brahm" bekannt ist. Diese Welt ver­ändert niemals ihren Zustand; dort gibt es weder Bewegung noch Schall. Dort herrschen vollkommene Stille und Reinheit. Die Seele verweilt dort in ihrem Ruhezustand; Gedanken und Neigungen schlummern alle wie in einem Samen. In dieser sogenannten Seelenwelt ist die Seele vom Körper befreit und befindet sich in ihrer ursprünglichen Gestalt eines strahlenden Fun­kens von Energie.

 

In dieser Region gibt es keinen äußerlichen Impuls, es ist ein Ort der Erholung und der Stille. Alle Seelen wohnen eine bestimmte Zeit lang in dieser Welt bei der Höchsten Seele, wenn sie Befreiung erlangt haben. Es ist die Heimat aller Seelen.

 

Durch die Praxis der Raja-Yoga Meditation ist es möglich, den Frieden, die Kraft und die Reinheit des Höchsten Heimes zu erfahren und völlig entspannt und durch die Meditations­reise erfrischt in der materiellen Welt zu leben.


Der Kreislauf des Welttheaters

 

Drei Dinge bestehen ewig: Höchste Seele, Seelen und Mate­rie. Aus dem Zusammenspiel dieser drei ergibt sich das so­genannte Welttheater.

Die ewige Seele geht durch einen Kreislauf ohne Anfang und ohne Ende. Dabei befindet sie sich abwechselnd in Phasen irdischen Lebens — wo ihre verborgenen Anlagen zutage treten — und Phasen des Freiseins vom Körper — wo alle ihre Tendenzen in einen Zustand der völligen Ruhe zurückkehren. Sowohl die Materie als auch die Rollen der Seelen unterlie­gen einem unaufhörlichen Wandlungsprozess. So zeigt auch das Welttheater ein vielfarbiges und kontrastreiches Szenen­bild: Himmel und Hölle, Wissen und Unwissenheit, Freud und Leid, Aufstieg und Verfall.

 

Im Goldenen und Silbernen Zeitalter ist das menschliche Be­wusstsein auf seiner schönsten, reinsten und kraftvollsten Stufe, und daher befinden sich Zivilisation, Kunst und Kultur auf dem absoluten Höhepunkt. Eine unvorstellbar reiche und schöne Natur dient auf vollkommene Weise den Menschen, die in größter Einheit und Harmonie leben.

Im Kupfernen Zeitalter beginnt die Menschheit in der Anzie­hung der Materie zu versinken und verliert die Fähigkeit, richtige und falsche Handlungen zu unterscheiden. Wenn schlechte Taten begangen werden, kommt das Leiden unver­meidbar. An diesem Punkt beginnen Menschen Gott zu su­chen, und kraftvolle Seelen wie Buddha, Christus und Moham­med kommen auf die Erde und bringen die Botschaft, um der Menschheit zu helfen.

Auf dem Höhepunkt des falschen Bewusstseins, dem Eisen- Zeitalter, herrschen äußerste Armut, Überbevölkerung, Umweltverseuchung und ständige Todesgefahr.

Die gegenwärtige Lage erscheint zwar ausweglos, doch zur dunkelsten Stunde kommt die Höchste Seele, die Sonne des Wissens, und bringt die Morgendämmerung des Neuen Tages. In der heutigen Zeit hat der Aufstieg der Menschheit begon­nen. Die Schauspieler bereiten sich auf ihre Heimkehr und ihre Rolle im neuen Theaterstück vor. Auf diese Weise wie­derholt sich die Weltgeschichte alle 5000 Jahre ohne Unter­schied.


Der Baum des Lebens

 

Dieses Bild wirft Licht auf die jahrtausendealte Analogie vom Baum des Lebens, der den Beginn, die Entwicklung und den Verfall der menschlichen Zivilisation darstellt. Das Gol­dene-Zeitalter am Anfang ist eine Epoche gekennzeichnet von Einheit in Sprache, Kultur und Regierung. Es herrschen Gewaltlosigkeit und Frieden, die Menschen sind wohlhabend und glücklich. Diese Vollkommenheit bleibt auch im darauf­folgenden Silber-Zeitalter erhalten und dauert somit insge­samt 2500 Jahre.  

Dann verzweigt sich der Stamm der Menschheit: Reinheit, Frieden, Wahrheit und Zusammenhalt nehmen immer mehr ab, und so erscheinen mit Abraham, Buddha, Christus und Moham­med die ersten Religionsgründer, um mit ihren Lehren dem zu­nehmenden moralischen Verfall, Unfrieden, Leid, der Gewalt und Gesetzlosigkeit entgegenzuwirken. Menschen beginnen nach Gott zu suchen, Bücher werden geschrieben und Tempel und Kirchen erbaut, in denen Gott und später Heilige ange­betet werden. Dies ist das Kupfer-Zeitalter.

 

Dennoch bewegt sich die Menschheit weiter vom Ursprung weg. Die letzten Verästelungen zeigen die Welt in ihrem heutigen Zustand: Es herrschen Neid, Hass, Gewalt, Unfriede und Konflikt in höchstem Maße. Verglichen mit dem anfäng­lichen Paradies ist dies die Hölle. Schließlich bereitet die Menschheit dem Leid durch einen Atomkrieg selbst ein Ende. Diese Zerstörung steht kurz bevor.

Aber der Baum pflanzt sich fort: in dieser dunkelsten Zeit tritt Gott als der Same des Baumes selbst in Aktion und ent­hüllt durch sein menschliches Medium Brahma das ganze Wissen über die Weltgeschichte und die Methode der Erneue­rung. Der Prozess der Schöpfung läuft mit dem der Zerstörung des Schlechten parallel, und so findet man — wenn der alte Baum verbrannt ist — in der Asche einen neuen Schössling, dessen Wurzeln schon festen Halt haben.


Die Meditation im Raja Yoga

 

Om Shanti

Ich sitze hier in diesem Raum,

ich fühle durch den Körper,

sehe durch die Augen,

höre durch die Ohren,

spreche durch den Mund.

 

 

Dies alles sind meine Werkzeuge, ich selbst bin der Meister davon, ich bin losgelöst davon, ich selbst bin ein strahlender Funke von Licht.

Ich, das strahlende Licht, bin leicht, fühle mich frei vom Körper.

 

Jetzt verlasse ich die materielle Welt der Sinneswahrnehmungen und fliege in eine unendliche Welt des Friedens . . . . . . . . . . einen Ozean des Lichts . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

 

Hier in dieser Welt kann ich frei von allen Sorgen in einem Meer von Klarheit und Reinheit versinken . . . . .

Ich erkenne mich selbst in dem, was ich bin . . . .  ein Lichtfunke.

 

Mein tiefster Wunsch nach Wissen . . .  Reinheit . . .  Frieden . . .  Glück . . . Liebe . . .  Wonne . . .  und Kraft löst sich in der Erkenntnis auf, dass ich selbst die Essenz von Frieden, Glück und Kraft bin.

Ich bin erfüllt von Zufriedenheit, habe nur den Wunsch, tiefer und beständig in dieser Erfahrung zu bleiben.


Brahma Baba

 

Prajapita Brahma ist der Gründer der Brahma Kumaris World Spiritual University, der größten Yoga-Organisa­tion Indiens mit Hauptsitz in Mount Abu.

"Prajapita" bedeutet "Vater der Menschheit", und "Brahma" ist der Name, welcher dem Schöpfergott gegeben wird. Der Grün­der der Institution erhielt diesen Namen 1937 im Alter von 60 Jahren, als er sich dem Ruf Gottes unterwarf, Instrument für die Erneuerung der Welt zu werden.

 

Bis dahin war er ein erfolgreicher Juwelenhändler und weit­hin bekannt für seine Redlichkeit und seinen geschäftlichen Scharfsinn. Seine Verehrung Gottes und seine edle Großzü­gigkeit waren berühmt. Mit 60 Jahren hatte er eine Reihe von Visionen, die ihm die Gestalt Gottes als ein immaterielles Licht offenbarten. Außerdem erhielt er höchste Erkenntnisse über den Kreislauf der Schöpfung; er sah die kommende neue Welt der Reinheit, des Friedens und der Vollkommenheit so­wie die Zerstörung der gegenwärtigen Welt des Leidens und des Chaos. Dies bewegte ihn dazu, seine gesamte geistige und körperliche Schaffenskraft und seine ganzen umfangrei­chen materiellen Mittel der hohen Aufgabe der Aufrichtung der Menschheit zu widmen.

 

Obwohl Brahma immer darauf bestand, dass auch er nur ein Schüler Gottes, des Höchsten Lehrers sei, so waren dennoch alle seine Gedanken, Worte und Taten die wirksamsten Leh­ren. Die Beispielhaftigkeit, mit welcher er die göttlichen Regeln und Gesetze im praktischen Leben anwandte, zeigt die Methode zur Erlangung von Reinheit und Frieden in einer Welt voller Unruhe und Zerstrittenheit. Das liebevolle und glückliche Wesen, das er ausstrahlte, gab ungezählten Men­schen ein neues Leben, ganz gleich welchem Alter, welcher Hautfarbe oder welchem Glauben sie angehörten. Deshalb wurde er "Baba" d.h. "Vater" genannt.

Nachdem er jahrzehntelang als ein geistiger Leuchtturm ge­wirkt hatte, durchbrach er am 18. Januar 1969 die allerletzten Bindungen und Begrenzungen, als er seine körperliche Hülle verließ. Dies war die letzte Lektion in der Vergöttlichung des Menschen, nämlich die Verwandlung in einen Befreiten oder Engel.


Vorteile des Yoga

 

Die fortlaufende Praxis von Raja-Yoga, der gedanklichen Ver­bindung mit der Höchsten Seele, führt zu einem Wachstum der spirituellen Kräfte des Menschen, die ihm zu Hause, im Beruf und im Umgang mit anderen helfen. Im folgendem sind einige dieser Kräfte aufgeführt:

 

1) Die Fähigkeit jederzeit "abschalten" zu können. Ein Yogi kann sich wie eine Schildkröte vollkommen in sich zu­rückziehen oder sich der Umwelt öffnen, ganz wie er möchte.

2) Losgelöstheit und Flexibilität. Ein Yogi lässt seinen Geist nicht so sehr von Menschen und Dingen gefangen nehmen, dass er unfähig wäre, sich zu jeder Zeit davon zu lösen und sich anderen Umständen anzupassen.

3) Toleranzfähigkeit. Man bleibt auch größten Beleidigungen und harten Angriffen gegenüber gelassen und kann auch dem noch Gutes tun, der einem Dornen anbietet, so wie ein Baum, der seine Früchte auch dem gibt, der ihn mit Steinen bewirft.

4) Aufnahmefähigkeit. Wie ein Ozean die Flüsse der Welt absorbiert, ist man in der Lage, alle Geschehnisse in sich aufzunehmen und zu verarbeiten.

5) Die Entscheidungskraft wird schärfer und schneller.

6) Die Verbesserung der Fähigkeit, zwischen richtig und falsch, gut und schlecht, Wahrheit und Illusion zu unter­scheiden.

7) Stärkung der Widerstandskraft, um in der Lage zu sein, jeden Sturm und jede Härte — wie z.B. den Verlust von etwas, an dem man hängt — mit Gleichmut zu ertragen.

8) Die Fähigkeit, mit anderen zusammenzuarbeiten — nach dem Motto: wenn jeder seinen kleinen Finger gibt, kann die Gesellschaft Berge versetzen.


Jede dieser Fähigkeiten dient nicht nur dem einzelnen, sondern ist notwendig, um eine gut funktionierende Gesellschaft aufzubauen.


Quelle: Broschüre "Der neue Weg zur neuen Welt" | Herausgeber BKWSU - DE Frankfurt


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